Zielgruppe: Anfänger jeden Alters
Tools: ChatGPT und/oder Google Gemini
Der Status Quo
Jeder redet gerade über KI.
Aber kaum jemand arbeitet wirklich damit.
Viele klicken sich kurz durch ChatGPT oder Gemini, schreiben irgendwas rein – und wundern sich dann über das Ergebnis. Schlechte Texte, unnatürliche Bilder, seltsame Antworten. Kein Wunder: Wer nie gelernt hat, richtig zu fragen, bekommt auch keine guten Antworten.
Genau da setzt dieser Workshop an. Schritt für Schritt zeige ich dir, wie du mit einfachen, klaren Prompts plötzlich Ergebnisse bekommst, die nach Profi aussehen – und zwar mit Tools, die du längst kennst: ChatGPT und Gemini.
Denn gute KI ist kein Zufall. Sie beginnt mit einem guten Prompt.
Warum Prompts alles sind
KI ist wie ein Spiegel: Sie zeigt dir, was du hineinsagst – nur multipliziert mit ihrer Logik.
Wenn du also Mist eingibst, bekommst du… naja, eben KI-Mist.
Wenn du klar denkst und klug fragst, bekommst du Ergebnisse, die klingen, als hättest du ein ganzes Expertenteam an deiner Seite.
Das Geheimnis? Nicht die KI.
Es bist du.
Oder besser gesagt: dein Prompt.
Ein Prompt ist nichts anderes als dein Befehl oder deine Anfrage an die KI.
Aber: Es ist eben nicht egal, wie du ihn formulierst.
ChatGPT oder Gemini sind keine Hellseher.
Sie können viel, aber Gedankenlesen gehört nicht dazu.
Deswegen gibt’s für unsere KI-Einsteiger nun diesen einfachen Workshop.
1. Verstehen, wie eine KI denkt
Die wichtigste Regel:
Eine KI versteht keine Absichten, sie versteht nur Text.
Wenn du sagst:
„Schreib mir bitte was über Italien.“
… dann weiß ChatGPT nicht, ob du ein Reiseblog, eine Wirtschaftsanalyse oder ein Kochbuch willst.
Wenn du aber sagst:
„Schreib mir einen emotionalen Blogartikel im Stil eines Reisejournalisten über den Charme der Toskana, inklusive typischer Gerüche, Geräusche und Farben – 600 Wörter.“
… dann leuchten bei ChatGPT die Synapsen auf.
So redet man mit KI.
Und Gemini funktioniert ähnlich – nur, dass es oft kontextbezogener denkt. Google hat ihm beigebracht, Zusammenhänge aus Suchverhalten und Weltwissen zu erkennen.
Aber auch hier gilt:
Je präziser du bist, desto besser das Ergebnis.
2. Der erste gute Prompt
Fangen wir einfach an.
Öffne ChatGPT oder Gemini und tippe:
„Erkläre mir in einfachen Worten, was ein Prompt ist und warum er wichtig ist.“
Das Ergebnis ist meist korrekt – aber noch nicht dein Stil.
Jetzt geh weiter:
„Schreib dieselbe Erklärung so, als würdest du mit einem Freund beim Kaffee darüber reden.“
Schon klingt’s menschlicher.
Das ist Prompting in Aktion: Du steuerst Stil, Ton und Ziel.
Das lernst du am besten durch Ausprobieren.
Also Tipp Nummer 1: Wiederhole dich ruhig.
Variiere deine Formulierungen, beobachte, wie sich die Antworten verändern.
3. Struktur ist König
Die besten Prompts folgen einer einfachen Struktur:
- Rolle definieren
Sag der KI, wer sie sein soll.
Beispiel:„Du bist ein erfahrener Biologe, der komplexe Dinge einfach erklärt.“ - Aufgabe formulieren
Sag, was du willst.„Erkläre mir, wie ich Rosen so beschneide, damit sie schöner wachsen.“ - Format festlegen
Sag, wie du das Ergebnis willst.„In maximal 5 Absätzen, mit Überschriften und Beispielen.“ - Ton & Stil bestimmen
Sag, wie es klingen soll.„Locker, verständlich, motivierend, ohne Fachchinesisch.“
Diese vier Schritte sind wie eine Straßenkarte für die KI.
Ohne sie verirrt sie sich – und du bekommst Zufallsergebnisse.
4. ChatGPT vs. Gemini
Beide Tools können großartige Prompts verarbeiten – aber sie ticken unterschiedlich.
ChatGPT (besonders GPT-5) ist der beste Partner für kreative Texte, Workshops, Strategien oder Ideenfindung. Es kann Tonfall, Stil und Kontext hervorragend kombinieren.
Ideal für: Blogtexte, Social Media, Marketing, Brainstorming.
Gemini ist analytischer. Es versteht Fakten, Quellen, Strukturen – also den „Google-Part“.
Ideal für: Recherche, Code-Verständnis, technische Beschreibungen oder multimediale Aufgaben.
Und das Beste: Du kannst beide kombinieren.
Gemini für den Rohstoff, ChatGPT für den Feinschliff.
5. Übung: Dein erster Profi-Prompt
Lass uns ein ganz einfaches Beispiel nehmen.
Stell dir vor, du willst einen Einladungstext für eine Geburtstagsfeier schreiben.
Schlecht wäre:
„Schreib mir einen Text für meine Geburtstagseinladung.“
Klingt harmlos, bringt aber meistens etwas Langweiliges zurück.
Besser wäre:
„Du bist ein kreativer Texter. Schreib mir eine fröhliche Einladung für meinen 60. Geburtstag. Die Feier findet im Garten statt, mit Musik, Essen und Freunden. Der Text soll locker, sympathisch und humorvoll sein – etwa so, als würde ich selbst meine Freunde anschreiben.“
Und schon bekommst du einen Text, der nach dir klingt.
Genau das ist der Unterschied:
Nicht mehr nur „KI etwas machen lassen“, sondern der KI sagen, wie du es haben willst.
Je mehr du beschreibst, desto genauer trifft sie deinen Ton.
Probier’s aus – und du wirst überrascht sein, wie persönlich und treffend ChatGPT oder Gemini plötzlich schreiben.
6. Prompt-Tuning: Wie du besser wirst
Jetzt, wo du weißt, was du schreiben musst, kommt der nächste Schritt: Feintuning.
Wenn du ein Ergebnis bekommst, das nicht passt, sag der KI, warum.
Beispiel:
„Das ist zu technisch. Mach es emotionaler.“Oder:„Kürze es auf 300 Wörter und füge ein Beispiel aus dem Alltag hinzu.“
KIs lernen nicht von selbst in deinem Chat – aber sie reagieren auf jedes Feedback innerhalb einer Session.
Je genauer du formulierst, desto stärker kontrollierst du den Output.
Ein Trick: Sag der KI, sie soll dir Fragen stellen, bevor sie antwortet.
So klärt sie den Kontext ab, statt ins Blaue zu raten.
Das funktioniert besonders gut bei komplexen Aufgaben wie Konzeptentwicklung, Workshops oder Präsentationen.
7. Bonus-Tipp: Denk in „Szenen“ – auch beim Schreiben
Wenn du Texte mit KI schreibst, stell dir eine klare Situation vor.
Nicht technisch, nicht kompliziert – einfach das echte Leben.
Zum Beispiel:
„Schreib einen kurzen Text über eine Mutter, die an einem verregneten Sonntag mit ihrem Sohn Kekse backt. Der Duft von Vanille liegt in der Luft, draußen prasselt der Regen ans Fenster.“
So entsteht ein lebendiger Text. Die KI versteht sofort: warm, gemütlich, familiär.
Wenn du dagegen schreibst:
„Schreib etwas über Kekse backen.“
… bekommst du eine langweilige Anleitung.
Ohne Gefühl, ohne Atmosphäre.
Deshalb: Stell dir beim Prompten immer eine kleine Szene vor – wie in einem Film oder Buch.
Je echter das Bild in deinem Kopf, desto besser der Text auf dem Bildschirm.
8. Fehler, die fast alle machen
- Sie starten mit zu kurzen Prompts.
- Sie geben keine klare Richtung (Ton, Ziel, Format).
- Sie erwarten nach dem ersten Versuch Perfektion.
- Sie testen nie verschiedene Varianten.
Prompting ist wie Kochen.
Die Zutaten (Worte) sind wichtig – aber auch die Reihenfolge, Temperatur und Würze.
Oder anders gesagt: Ohne Übung kein Genuss.
9. Nächste Schritte: Was dich im Workshop noch erwartet
Das hier war Teil 1: Prompts schreiben mit ChatGPT & Gemini.
Wenn du diese Grundlagen beherrschst, bist du bereit für die Praxis.
In den nächsten Teilen geht’s ans Eingemachte:
Teil 2 – Bildgenerierung mit ChatGPT und Google Nano Banana
Ich zeige dir, wie du Texte in Bilder verwandelst – realistisch, kreativ und technisch sauber.
Von Licht, Komposition, Kamerawinkeln bis zu Stilen.
Teil 3 – Bildgenerierung mit Midjourney
Hier lernst du das mächtigste Tool für visuelle KI kennen.
Wir sprechen über Feinschliff, Stilkopien, Kameraeinstellungen, Emotionen und was den Unterschied zwischen „KI-Bild“ und „Wow-Bild“ macht.
Teil 4 – Musik mit Suno
Du schreibst Texte, die zu Songs werden.
Suno komponiert, singt, mischt – und du lernst, wie du Musik mit KI fühlst, nicht nur erzeugst.
Und jetzt DU!
Gute Prompts sind kein Zufall, sondern Handwerk.
Du musst keine Programmiererin und kein Texter sein – nur neugierig.
Wenn du dir Zeit nimmst, zu experimentieren, Feedback gibst und Strukturen lernst, wirst du merken:
KI reagiert auf dich, nicht umgekehrt.
Und plötzlich entsteht aus „Ich hab keine Ahnung“ ein:
„Wahnsinn, das hab ich gemacht!“
Willkommen in der Welt der generativen Kreativität.
Das war Teil 1.
Im nächsten Teil tauchen wir in die visuelle Welt ein – mit ChatGPT und Nano Banana.
Also: Browser auf, KI öffnen, prompten, ausprobieren.
Denn nur wer schreibt, lernt die Sprache der KI wirklich zu sprechen.


