Gen AI (englische Kurzform für „Generative KI“) ist da. Und bleibt. Die Frage ist nur: Was bringt’s wirklich? Und was ist heißer Dampf aus dem Silicon Valley?
Viele Unternehmer:innen wollen auf den KI-Zug aufspringen. Verständlich. Die Versprechen sind groß. Aber nicht jede Anwendung ist Gold wert. Deshalb schauen wir uns an, wo Gen AI im Unternehmen sinnvoll ist und wo sie mehr schadet als nutzt.
Was Sinn macht: Gen AI als Turbo für den Alltag
1. Content-Erstellung: Skalieren statt schuften
Texte, Bilder, Videos: Content ist das neue Gold. Aber Content kostet Zeit. Hier spielt Gen AI ihre Stärken aus.
Ob Blogposts, Social-Media-Beiträge, Produktbeschreibungen oder Anzeigen: Mit KI geht’s schneller. Und oft besser. Vor allem, wenn die Richtung klar ist und das Feintuning stimmt.
Wichtig: KI ersetzt keine Kreativität. Sie unterstützt. Gibt Impulse. Spart Zeit. Aber den Ton? Den bestimmst du.
2. Kundensupport: Smarte Hilfe rund um die Uhr
Wer mag schon ewige Warteschleifen? Eben. KI-gestützte Chatbots und automatisierte Mail-Vorlagen sorgen für schnelle, personalisierte Antworten.
Das entlastet den Support. Und verbessert das Kundenerlebnis. Vorausgesetzt, die Systeme sind gut trainiert – und eskalieren rechtzeitig an echte Menschen.
3. Datenanalyse & Reporting: Verstehen statt nur Zahlen schubsen
Excel-Tabellen sind old school. Gen AI macht aus Daten echte Erkenntnisse.
Mit Tools lassen sich nicht nur Reports generieren, sondern auch Verständnisse liefern: „Was bedeutet der Umsatzrückgang im Segment XY?“
Das spart Analystenstunden. Und führt zu schnelleren Entscheidungen.
4. Brainstorming & Ideenfindung: Kreativ mit KI
Neue Features, Kampagnen, Services? Gen AI ist ein klasse Sparringspartner. Kein Ersatz für echtes Team-Brainstorming – aber ein frischer Blick von außen.
Wer Fragen klug stellt, bekommt Impulse, die man allein nicht gehabt hätte. Perfekt für Kickoff-Phasen oder wenn der Kopf leer ist.
5. Übersetzungen & Lokalisierung: Global denken, lokal sprechen
Du willst international durchstarten? Gen AI übersetzt schnell und in vielen Sprachen. Und mit etwas Feinschliff sogar so, dass Ton und Kultur passen.
Ideal für Websites, Produkttexte oder Social Media. Wichtig: Lokalisierung ist mehr als Wort-für-Wort-Übersetzung. Hier braucht’s ein Auge für Nuancen.
Was (noch) keinen Sinn macht: Finger weg von KI-Fehlerquellen
1. Rechtliche oder vertragliche Texte: Zu heißes Eisen
AGBs, Datenschutz, Verträge? Klingt verlockend, das alles automatisiert zu erstellen. Aber: rechtlich heikel.
Gen AI kann Formulierungen generieren. Aber keine juristische Verantwortung übernehmen. Ein kleiner Fehler, ein großer Schaden. Hier heißt es: Anwalt statt Algorithmus.
2. HR-Entscheidungen: Bias, Blackbox, Bumerang
Bewerberauswahl durch KI? Bitte nicht. Zu groß die Gefahr von Verzerrungen, zu wenig Transparenz.
Und rechtlich ein Minenfeld. Wer Diskriminierung durch KI nicht ausschließen kann, riskiert mehr als einen Imageschaden.
3. Produktionssteuerung: Echtzeit braucht Sicherheit
Fabriken laufen nicht nach Wahrscheinlichkeiten. Hier zählt Verlass. Doch Gen AI arbeitet probabilistisch, nicht deterministisch.
Das heißt: Sie liefert mögliche Antworten, aber keine garantierten. Und das ist in der Industrie zu riskant. Echtzeitprozesse brauchen präzise Systeme.
4. Steuer- und Finanzberatung: Falsche Zahlen, echte Probleme
Ja, KI kann Belege erkennen. Oder Tabellen füllen. Aber komplexe steuerliche Einschätzungen? Lieber Finger weg.
Ein Rechenfehler, eine falsche Interpretation – und schon wird’s teuer. Hier muss ein Profi ran.
5. Vertrauliche Informationen: Datenschutz ist Pflicht, nicht optional
KI-Systeme speichern, was sie lernen. Wer vertrauliche Daten füttert, riskiert, dass sie ungewollt weiterverwendet werden.
Ohne klar definierte, geschlossene Systeme ist das ein No-Go. Besonders in sensiblen Branchen wie Medizin, Recht oder Forschung.
Gen AI ja, aber mit Köpfchen
Generative KI kann viel. Aber nicht alles. Wer sie klug einsetzt, spart Zeit, Geld und Nerven. Wer sie blind vertraut, zahlt am Ende drauf.
Deshalb: Setz auf KI dort, wo sie entlastet, nicht wo sie ersetzt. Und behalte immer das menschliche Urteilsvermögen im Spiel.
Oder kurz gesagt: KI ist ein Werkzeug. Kein Wundermittel.