KI kann viel. Aber sie kann nur so gut arbeiten wie dein Prompt. Also dein Auftrag an die Maschine. Klingt simpel? Ist es oft nicht. Denn je klarer, konkreter und durchdachter dein Prompt ist, desto besser das Ergebnis.
Genau darum geht’s hier: Wie du Schritt für Schritt bessere Prompts entwickelst. Nicht nur für ChatGPT & Co., sondern für jeden Use Case, der dir im Alltag begegnet. Wir schauen uns das mit einem echten Beispiel an und bauen den Prompt gemeinsam aus. Klingt gut? Los geht’s.
Was ist ein Prompt?
Ein Prompt ist das, was du der KI gibst. Eine Eingabe, ein Auftrag, eine Frage. Es kann ein Satz sein, ein Absatz oder ein ganzes Briefing. Das Ziel: Die KI soll dir etwas liefern, das zu deinem Vorhaben passt – sei es ein Text, eine Idee, ein Code-Snippet oder ein Vorschlag für deinen Wochenplan.
Was ist Prompt Engineering?
Prompt Engineering ist die Kunst (und ein bisschen auch das Handwerk), gute Prompts zu bauen. Du lernst, wie du mit wenigen Worten die Richtung vorgibst. Du wirst besser darin, die Sprache der KI zu sprechen. Nicht als Programmierer, sondern als kreativer Kopf mit Plan.
Warum das wichtig ist? Weil du Zeit sparst, Nerven schonst und schneller ans Ziel kommst. Schlechte Prompts liefern schlechte Ergebnisse. Gute Prompts liefern genau das, was du brauchst.
In 8 leichten Schritten mach ich jetzt aus dem „Frischling in Sachen KI“ einen „Prompt Hero“! Und: Du kannst die Vorgehensweise ganz easy an deine Wünsche anpassen! Legen wir los!
Beispiel: Text für ein Unternehmensnetzwerk
Ein Unternehmensnetzwerk möchte neue Partner gewinnen. Sie brauchen einen Text für ihre Homepage. Ziel: Potenzielle Partner sollen sich über ein Kontaktformular melden.
Klingt erstmal klar. Aber was gibst du der KI dafür? Einfach nur schreiben: „Text für Homepage“? Funktioniert selten gut. Deshalb gehen wir das Schritt für Schritt durch:
Schritt 1: Ziel klarmachen
Was soll der Text bewirken?
Antwort: Potenzielle Partner sollen Vertrauen fassen und sich über das Kontaktformular melden.
Schritt 2: Zielgruppe bestimmen
Wen wollen wir erreichen?
Antwort: KMUs, Selbstständige oder regionale Dienstleister, die vom Netzwerk profitieren können.
Schritt 3: Nutzen formulieren
Warum sollte jemand Partner werden?
Antwort: Netzwerk, Sichtbarkeit, Aufträge, Erfahrungsaustausch.
Schritt 4: Tonalität festlegen
Wie soll der Text klingen?
Antwort: Einladend, professionell, bodenständig, motivierend.
Schritt 5: Struktur überlegen
Wie soll der Text aufgebaut sein?
Antwort:
- Kurzer Einstieg (Problem/Nutzen)
- Was bietet das Netzwerk?
- Warum jetzt Partner werden?
- Call-to-Action zum Kontaktformular
Schritt 6: Erster Prompt
Rohversion:
„Schreibe einen kurzen Text für die Homepage eines Unternehmensnetzwerks, um neue Partner zu gewinnen.“
Problem: Zu allgemein. Die KI weiß nicht, wer die Zielgruppe ist, welchen Ton sie treffen soll oder was das Ziel des Textes ist.
DON’T: Einfach nur „Schreib einen Text“ sagen – das ist wie „Mach mal schön“ zum Designer (ich kenn‘ das).
DO: Kontext, Ziel, Zielgruppe, Nutzen und Ton mitgeben – kurz, aber klar.
Schritt 7: Prompt verfeinern
Besserer Prompt:
„Schreibe einen einladenden, professionellen Text für die Homepage eines regionalen Unternehmensnetzwerks. Ziel ist es, neue Partner (KMUs, Selbstständige, Dienstleister) zu gewinnen, die sich über ein Kontaktformular melden. Der Text soll kurz und klar den Nutzen des Netzwerks (Sichtbarkeit, neue Kontakte, Erfahrungsaustausch) darstellen und mit einem motivierenden Call-to-Action enden.“
DON’T: Zielgruppe oder Zweck weglassen – dann wird’s generisch.
DO: Je konkreter der Kontext, desto präziser das Ergebnis.
Schritt 8: Super-Prompt
„Du bist ein erfahrener Werbetexter für B2B-Websites. Schreibe einen einladenden und professionellen Homepage-Text für ein regionales Unternehmensnetzwerk, das neue Partner gewinnen möchte. Zielgruppe sind KMUs, Selbstständige und Dienstleister. Der Text soll kurz, klar und motivierend sein. Zeige den Nutzen des Netzwerks auf (z. B. mehr Sichtbarkeit, neue Kontakte, Erfahrungsaustausch) und beende mit einem starken Call-to-Action, der zur Kontaktaufnahme über das Formular motiviert.“
DON’T: Die KI raten lassen, welche Rolle sie übernehmen soll.
DO: Der KI eine klare Rolle geben – Texter, Berater, Coach etc. Das liefert bessere Resultate.
Du hast die 8 Schritte gemeistert? Perfekt! Dann bist du ab jetzt ein:
„digitalhandwerk“
Prompt-Entwicklung ist wie Handwerk: Du brauchst ein Ziel, ein gutes Werkzeug (in dem Fall: deinen Kopf) und ein bisschen Übung. Je klarer dein Briefing, desto besser das Ergebnis. Und genau das macht gute KI-Arbeit aus.
Wenn du das Prinzip einmal verinnerlicht hast, kannst du jeden Prompt so bauen, dass er funktioniert. Für Texte. Für Ideen. Für alles, was du smarter erledigen willst.
Weiterbilden! Machen!
Ich darf euch auch an dieser Stelle die OpenAI Academy ans Herz legen. Dort findet ihr zahlreiche Materialien, um besser zu werden. Also los! Auf was wartet ihr?