OpenAI hat mit Sora mal wieder für Aufsehen gesorgt – und das nicht nur in der Tech-Bubble. Mit dieser KI wird die Erstellung von realistischen Videos aus Text so einfach wie das Schreiben eines Drehbuchs. Besonders spannend: die Storyboard-Funktion, die das kreative Arbeiten mit Sora nochmal auf ein neues Level hebt.
Aber der Reihe nach.
Was ist OpenAI Sora?
Sora ist ein Text-zu-Video-Modell, das aus geschriebenen Beschreibungen realistische, dynamische Videos generieren kann. Du schreibst: „Ein Hund rennt durch einen Park bei Sonnenuntergang“ – Sora macht daraus ein Video, das so aussieht, als wäre es mit einer echten Kamera gedreht worden. Beeindruckend realistisch, filmisch, und teilweise richtig emotional.
Seit OpenAI Sora im Februar 2024 erstmals vorgestellt hat, wächst die Begeisterung – aber auch die Diskussionen um Urheberrechte, Deepfakes und den Einsatz in Medienproduktionen. Kein Wunder: Was früher teure Kameraarbeit und Produktionsteams brauchte, passiert nun (fast) auf Knopfdruck.
Die Vision hinter Sora: Kreativen Menschen ein Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem sie Ideen direkt zum Leben erwecken können – ganz ohne großes Technik-Setup.
Die Storyboard-Funktion – Kreativität bekommt Struktur
Jetzt wird’s spannend. Mit der Storyboard-Funktion kannst du nicht nur ein einzelnes Video erzeugen, sondern gleich eine komplexe Geschichte in mehreren Szenen erzählen. Und das alles visuell geplant – wie ein echtes Storyboard aus dem Film- oder Werbebereich.
Was bedeutet das konkret?
- Du kannst mehrere Szenen nacheinander anlegen – jede mit eigenem Prompt
- Du kannst Stimmungen gestalten und sogar Kameraperspektiven festlegen
- Das Ganze ist so intuitiv, dass auch Menschen ohne Filmerfahrung sofort loslegen können
Ein Beispiel
Schritt 1: Technische Aspekte auswählen
Ich will das Video in 16:9, es eine Auflösung von 480p haben und 10 Sekunden dauern. Bei 720p gehen nur 5 Sekunden. Und dann soll er mir 2 Versionen berechnen.
Schritt 1: Der erste Prompt
a cute little labrador puppy is walking on a mud way in a forest. the sun is shining through the leaves, it's a warm and sunny day.
Nun geht man auf ca. 5 Sekunden und landet damit bei Schritt 2. Hier gebe ich den nächsten Prompt ein:
the little labrador puppy jumps into a puddle of water, the water is splashing, the puppy is having fun
Nun mit einem Klick auf „Create“ startet man die Berechnung. Nach relativ kurzer Zeit sind 2 Versionen des Videos fertig. Ich habe mich für dieses entschieden:
War doch einfach oder?
Warum ist das für Content Creator & Co. so interessant?
Ob du Marketingvideos erstellst, Lerninhalte visualisierst oder einfach kreative Geschichten erzählst – mit Sora Storyboards kannst du:
- Ideen schneller testen: Ohne teure Produktionen oder lange Feedbackschleifen
- Kunden früh ins Boot holen: „So könnte dein Spot aussehen – gefällt’s dir?“
- Professioneller auftreten: Mit einem klar strukturierten visuellen Ablauf
- Flexibel experimentieren: Farben, Perspektiven, Stimmungen lassen sich im Handumdrehen verändern
Ein kleiner Realitätscheck
Klar, Sora ist (noch) nicht perfekt. Manchmal wirken Bewegungen unnatürlich, Details stimmen nicht immer, und die Rechtefrage bei generierten Inhalten bleibt ein offenes Thema. Aber: Die Richtung ist eindeutig.
Die Storyboard-Funktion ist ein riesiger Schritt hin zu mehr Planbarkeit, Kreativität und Nutzerfreundlichkeit – und öffnet die Tür für neue Formen des visuellen Denkens.
Das kann Sora – das (noch) nicht
Sora von OpenAI klingt wie Magie – aber auch Magie hat ihre Grenzen. Hier sind fünf Dinge, die Sora richtig gut kann – und fünf, bei denen sie (noch) Nachhilfe braucht:
Das kann Sora
- Realistische Videos aus Text generieren
Einfach prompten – und Sora zaubert filmreife Szenen. Licht, Bewegung, Perspektive? Alles drin. - Komplexe Szenen mit Storyboards planen
Mehrere Abschnitte, Stimmungen, Übergänge – wie ein echter Regieplan, nur per KI. - Kamerabewegungen und Effekte simulieren
Zooms, Schwenks oder Zeitlupen? Sora kennt cineastische Tricks. - Schnelle Prototypen erstellen
Ideal für erste Entwürfe in Kampagnen, Präsentationen oder Kreativprozessen. - Kreative Experimente ermöglichen
Einfach mal ausprobieren, wie eine Szene in Regen, Schnee oder Sonnenlicht aussieht – ganz ohne Dreh.
Das kann Sora (noch) nicht
- Logische Konsistenz über Szenen hinweg halten
Figur trägt plötzlich andere Kleidung? Gebäude verschwinden? Kommt vor – besonders bei längeren Storyboards. - Gesichter und Hände sauber darstellen
Klassiker unter KI-Modellen: Manchmal sehen Menschen aus, als hätten sie in der Matrix geschlafen. - Ton, Sprache oder Musik integrieren
Sora ist aktuell ein visuelles Tool – für Audio brauchst du andere Lösungen. - Rechtssicherheit bieten
Urheberrechtlich ist vieles noch unklar – besonders bei generierten Inhalten mit realitätsnahen Darstellungen. - Live-Feedback oder direkte Bearbeitung
Eine Szene korrigieren? Geht nur durch Neugenerierung. Fine-Tuning in Echtzeit ist (noch) nicht drin.
Sora bringt Storytelling in die nächste Ära
OpenAI Sora ist trotzdem mehr als ein Spielzeug für KI-Fans. Mit der Storyboard-Funktion wird daraus ein echtes Tool für kreatives Arbeiten – visuell, intuitiv und erstaunlich mächtig. Wer heute in Kommunikation, Medien oder Bildung arbeitet, sollte sich zumindest mal anschauen, was da möglich ist.
Denn die Zukunft kommt nicht – sie wird gerade gerendert.
Weiterführender Link: https://sora.com/explore (um mit Sora arbeiten zu können, benötigst du einen kostenpflichtigen Account von ChatGPT)