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Künstliche Intelligenz in Österreich: Zwischen Skepsis und Neugier

Was denken die Österreicher über Künstliche Intelligenz? Wie viele nutzen Tools wie ChatGPT oder Copilot? Und wer hat Angst um seinen Job? Die Statistik Austria hat im Rahmen der Erhebung über Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) nachgefragt – und liefert spannende Einblicke in eine Gesellschaft zwischen Zurückhaltung und Aufbruch.

KI in Österreich: ein Reality Check

Der große Hype rund um KI-Tools spiegelt sich (noch) nicht im Alltag der Österreicher wider. Laut der Erhebung 2024 haben nur 28 % in den letzten drei Monaten generative KI genutzt. Mehr als die Hälfte gibt an, sich mit KI kaum auszukennen. Und die meisten sehen aktuell keinen Bedarf.

Wer weiß was über KI?

Nur jede Vierte glaubt, viel oder sehr viel über KI zu wissen. Der Rest tappt eher im Dunkeln. Interessant: Je jünger, gebildeter und männlicher, desto höher das Selbstvertrauen beim KI-Wissen. Frauen und ältere Menschen schätzen ihr Know-how deutlich geringer ein.

Haltung: skeptisch bis vorsichtig optimistisch

Auf die Frage, wie man die zunehmende KI-Nutzung bewertet, zeigen sich die Antworten gespalten. 35 % finden’s eher negativ, 31 % eher positiv. Der Rest ist unentschieden oder hat keine Meinung. Auch hier zeigt sich: Junge, Gebildete und Studierende sind offener. Frauen eher kritisch.

Nutzen im Beruf: großes Potenzial, wenig Vertrauen

40 % der Erwerbstätigen halten KI im eigenen Job für (eher) nützlich. Aber nur 13 % fürchten, dass KI sie ersetzen könnte. Das größte Vertrauen in den Nutzen zeigen Akademiker, Techies und Bürokräfte. Handwerker und Hilfskräfte sind skeptischer. Generell gilt: Wer besser gebildet ist, sieht KI eher als Chance.

Wer nutzt generative KI?

28 % nutzen Tools wie ChatGPT, Bard oder Copilot. Vor allem junge Männer mit Hochschulabschluss. Frauen, ältere Menschen und weniger Gebildete sind seltener dabei. Die meisten verwenden KI privat (73 %), viele auch beruflich (56 %) oder für Ausbildung (42 %).

Warum so viele (noch) nicht?

Kein Bedarf, kein Wissen, viele Bedenken. 86 % der Nichtnutzern sagen, sie brauchen das (noch) nicht. Fast die Hälfte hat Datenschutzsorgen. Viele wissen nicht, wie man KI nutzt oder trauen der Qualität nicht. Ethische und rechtliche Fragen spielen ebenfalls eine Rolle.

Lernbereitschaft: Luft nach oben

Nur ein Drittel zeigt Interesse, mehr über KI zu lernen. Auch hier: Je jünger, gebildeter und männlicher, desto größer das Interesse. Frauen und ältere Menschen bleiben eher auf Distanz.

KI kommt. Aber langsam.

Die österreichische Gesellschaft steht beim Thema KI noch am Anfang. Neugier ist da, aber auch viele Fragezeichen. Wer jetzt Bildungsangebote schafft, kann viel bewegen. Die Zahlen zeigen klar: Wissen schafft Offenheit. Und wer KI versteht, nutzt sie auch eher.

Was Österreich jetzt braucht, um wirklich KI-fit zu werden

1. Pflichtfach KI in der Schule einführen
Von der Volksschule bis zur Matura: Wer digitale Mündigkeit will, muss KI früh erklären. Keine Angst vor Technik – sondern Neugier wecken. Praktisch, altersgerecht, alltagstauglich.

2. Weiterbildungen für alle – niederschwellig und praxisnah
Nicht jeder wird Entwickler. Aber jeder sollte verstehen, wie KI funktioniert und wo sie hilft. Ob AMS-Kurs, VHS oder Online-Format: Lernen muss einfach zugänglich sein.

3. Öffentlich-rechtliche Aufklärungskampagnen starten
KI ist kein Zauber – aber auch kein Selbstläufer. Wir brauchen ehrliche, verständliche Information. Auf ORF, in Podcasts, auf YouTube. Ohne Hype. Ohne Panik. Aber mit Haltung.

4. Förderungen für KMU und Ein-Personen-Unternehmen
Gerade kleine Betriebe brauchen Unterstützung: Tools, Know-how, Ansprechpartner. Wer Digitalisierung ernst meint, hilft nicht nur den Großen.

5. Frauen und Ältere gezielt fördern
Die Statistik ist eindeutig: Hier gibt’s Nachholbedarf. Mit Role Models, Trainings, Communitys und Programmen, die dort ansetzen, wo echte Hürden liegen.

Neugierig geworden?

Wer selbst in die Daten eintauchen will: Die vollständige Erhebung „Künstliche Intelligenz – Nutzung und Einstellung in Österreich“ von Statistik Austria gibt’s hier als PDF zum Download. Lesestoff mit Substanz.

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