Ich sag’s, wie’s ist: Ich arbeite mit Adobe eine Ewigkeit. Genauer seit 1991.
Wenn ein Branchenriese wie Adobe plötzlich von Analysten auf „Sell“ runtergestuft wird, sollten wir alle genau hinsehen. Nicht wegen der Börse – sondern wegen dem, was dahintersteckt.
Denn die Gründe haben weniger mit Zahlen zu tun, sondern mit etwas, das viel mächtiger ist: Kreative Freiheit durch KI.
Midjourney, Runway & Co: Die neue Liga der Kreativtools
Laut MarketWatch wurde Adobe von der US-Bank Wells Fargo herabgestuft. Begründung: steigende Konkurrenz durch spezialisierte KI-Tools wie Midjourney, Runway, DALL·E, Pika und Suno.
Klingt nach Tech-Bubble?
Nein, das ist Realität. Die Tools sind günstiger, oft intuitiver – und liefern Ergebnisse in Sekunden, für die man früher ein halbes Designstudium brauchte.
Beispiel gefällig?
- Midjourney erstellt in Sekunden fotorealistische Illustrationen.
- Runway animiert Bilder ohne After Effects.
- Pika generiert Videos aus simplen Prompts.
- Suno AI macht Musikproduktionen zugänglich für alle.
- ChatGPT + JSON + Prompts ersetzen halbe Stockfoto-Bibliotheken.
Und das Beste:
Man muss nicht mal wissen, wo die Pipette in Photoshop liegt.
Adobes KI-Offensive: Spät gestartet, schwerfällig
Ja, Adobe hat mit Firefly auch ein eigenes KI-Modell auf den Markt gebracht. Und mit Generative Fill in Photoshop endlich mal was „Wow“-taugliches geliefert.
Aber ehrlich? Das kam spät. Und es wirkt – verglichen mit der Leichtigkeit von Midjourney oder Runway – irgendwie zäh.
Wieso?
- Komplexität: Adobe bleibt technisch, menülastig, überladen.
- Lizenzfragen: Nutzer:innen sind verunsichert, ob ihre generierten Werke wirklich „frei“ sind.
- Geschwindigkeit: Wer mal mit ChatGPT ein Bildprompt erstellt und in Midjourney gejagt hat, merkt: Es geht auch ohne 12 Panels und 100 Layer.
Warum das wichtig ist – auch für Nicht-Designer:innen
Du denkst jetzt vielleicht: „Na gut, betrifft halt die Kreativen.“
Falsch gedacht. Das betrifft JEDES Unternehmen, das visuell arbeitet – also alle.
- Marketingkampagnen
- Social Media Visuals
- Corporate Design
- Erklärvideos
- Event-Branding
- Produktvisualisierung
- Präsentationen
Früher: Teures Creative Team + Adobe Suite + viel Zeit
Heute: 1 Person + KI-Tools + gute Prompts = schneller, günstiger, oft sogar besser
Der wahre Gamechanger: Demokratisierung der Kreativität
Was hier passiert, ist mehr als ein Tool-Vergleich.
Wir erleben eine kreative Revolution. Nicht durch eine neue Software – sondern durch Zugänglichkeit.
- KI-Tools öffnen den Markt für kleine Teams.
- Sie machen Solo-Selbstständige produktiv wie Agenturen.
- Sie geben Menschen mit Ideen – aber ohne Grafik-Knowhow – eine Stimme.
Und genau das bringt Adobe in Schwierigkeiten.
Denn die alten Modelle (Abo, Learning Curve, Monopol) funktionieren nur, solange es keine Alternativen gibt. Jetzt gibt es sie – und sie sind verdammt gut.
Was heißt das für Adobe?
Der Börsendowngrade ist ein Weckruf.
Wells Fargo sieht ein Risiko, dass Adobe Marktanteile verliert, besonders im Einsteiger- und Mid-Level-Bereich. Und genau dort sitzen die, die kreativ denken – aber keine Adobe-Poweruser sind.
Die, die Geschwindigkeit brauchen. Und Output. Nicht 17 Exportformate.
Heißt das: Adobe ist tot?
Nein. Aber sie müssen sich bewegen. Schneller. Offener. Nutzerfreundlicher.
Was heißt das für dich?
- Überdenke deine Tools. Bist du noch bei Adobe, weil du’s brauchst – oder weil du’s gewohnt bist?
- Teste neue Lösungen. Midjourney, Runway, Suno & Co sind (noch) günstig, oft sogar kostenlos.
- Nutze Prompting als Skill. Wer mit KI sprechen kann, hat einen unfairen Vorteil – in jedem Projekt.
- Baue KI in deinen Workflow ein. Egal ob Marketing, Webdesign oder Content Creation – KI gehört auf deine Toolliste.
Der Thron wackelt
Adobe hat Jahrzehnte den Standard gesetzt.
Aber Standards ändern sich. Und zwar gerade jetzt.
Wenn KI-Werkzeuge kreativer, schneller und günstiger sind, dann werden sie genutzt – Punkt.
Und das ist nicht schlimm.
Das ist Fortschritt.
Adobe hat immer noch Chancen – wenn sie mitspielen wollen.
Und du?
Mach’s wie ich: Nutze, was funktioniert. Nicht, was Tradition hat.