Disney, Universal und Midjourney im Clinch
Wenn Disney und Universal klagen, horcht die Medienwelt auf. Zwei der mächtigsten Unterhaltungsriesen der Welt stehen gerade nicht wegen eines neuen Blockbusters in den Schlagzeilen, sondern wegen eines Rechtsstreits mit einem KI-Unternehmen: Midjourney. Der Vorwurf: Die KI habe sich beim Training unrechtmäßig an urheberrechtlich geschütztem Material bedient – namentlich an Figuren, Designs und Szenen aus den Katalogen der Studios.
Worum geht es im Streitfall genau?
Wer Midjourney kennt, weiß: Das Tool erzeugt aus einfachen Texteingaben beeindruckende Bilder. Von realistisch über stilisiert bis fantastisch. Dabei entstehen nicht selten Ergebnisse, die verblüffend nah an bekannte Marken und Charaktere herankommen. Genau das ist jetzt das Problem.
Disney sieht unter anderem seine ikonischen Figuren wie Micky Maus, Elsa oder Marvel-Helden betroffen. Universal stört sich an Szenen, die stark an „Jurassic Park“ oder „King Kong“ erinnern. Die Studios wittern einen klaren Verstoß gegen das Urheberrecht und fordern Unterlassung sowie Schadenersatz. Denn wenn KIs ohne Lizenz mit solchem Material trainiert werden, entsteht eine Grauzone – eine, die jetzt juristisch ausgeleuchtet werden soll.
Die Sicht von Midjourney
Midjourney dagegen verteidigt sich: Das System arbeite mit riesigen Datenmengen, lerne Muster, keine Werke. Die generierten Bilder seien keine Kopien, sondern neue Kreationen. Außerdem, so das Argument, sei das Training ein transformativer Prozess, der unter „Fair Use“ falle. In Europa wiederum könnte man sich auf Ausnahmen für wissenschaftliche Forschung berufen – doch Midjourney ist ein kommerzielles Tool, keine Forschungsplattform.
Urheberrecht und KI: Wer hat das Sagen?
Das Ganze ist nicht nur eine juristische Debatte, sondern auch eine politische. Es geht um Macht, Kontrolle – und viel Geld. Die Filmstudios wollen verhindern, dass ihre IPs entwertet werden. Midjourney und andere KI-Anbieter hingegen pochen auf kreative Freiheit und technische Innovation. Beide Seiten haben gute Argumente, aber das letzte Wort wird ein Gericht haben.
Was bedeutet das für Kreative und Unternehmer:innen?
Für alle, die mit KI arbeiten, ist der Fall ein Weckruf. Denn egal ob Designer:in, Agentur oder Unternehmer:in – wer mit KI-Tools wie Midjourney Inhalte erstellt, steht in der Verantwortung. Nicht nur moralisch, sondern auch rechtlich. Besonders, wenn du eigene Modelle trainierst oder KI in deine Workflows integrierst.
Bau deine KI auf soliden Daten
Der wichtigste Punkt: Achte (für den Fall, dass du dir im Unternehmen oder als Privater deine eigene KI baust) auf die Herkunft deiner Trainingsdaten. Frag dich, woher die Bilder oder die Texte kommen. Sind sie wirklich frei nutzbar? Hast du die Rechte dafür? Oder nutzt du Material, das geschützt ist – bewusst oder unbewusst? Je klarer und sauberer du hier arbeitest, desto sicherer ist dein Output.
Die Technik ist genial. Aber sie ist kein Freifahrtschein. Wer sich heute eine eigene KI baut, muss morgen für deren Inhalte gerade stehen. Also lieber vorher checken, als nachher zahlen. Kreativität braucht Freiheit – aber auch ein solides Fundament.
Mein Tipp: Bau deine KI auf klaren Quellen auf. Nutze offene Daten, eigene Werke oder lizensierte Inhalte. Dann bist du nicht nur rechtlich auf der sicheren Seite – sondern auch inhaltlich originell. Denn wer kopiert, wird nie zur Quelle.
Dein Projekt, deine Verantwortung. Mach was draus.