Prompt Engineering: So holst du mehr aus ChatGPT raus (inkl. Workshop & Beispielen)

In meinem Umfeld beschäftigen sich immer mehr Leute mit ChatGPT. Das ist gut, aber auch schlecht. Denn so wie die Frage bzw. die Aufgabe formuliert wird, so ist auch das Ergebnis. Und das ist nicht immer berauschend. Deswegen gibt’s heute einmal einen Blog mit Workshop.

Du wolltest nur „einen Blogartikel über Bio-Baumwolle“ – und ChatGPT spuckt dir einen generischen Text aus, der klingt wie die Rückseite eines Bio-T-Shirts. Puh.
Dabei könnte es so viel besser gehen!

Willkommen beim Prompt Engineering – deinem besten Tool, um aus KI kein Blabla, sondern echten Mehrwert herauszuholen. In diesem Artikel bekommst du:

  • eine klare Anleitung für bessere Prompts
  • echte Beispiele (rund ums Thema nachhaltige Mode)
  • eine Checkliste

Klingt gut? Dann starten wir mit den Basics.

Was ist Prompt Engineering – und warum brauchst du es?

„Prompt“ bedeutet Eingabe.
„Engineering“ klingt erstmal fancy, meint aber einfach: durchdachtes Fragenstellen.

Beim Prompt Engineering geht es darum, clevere Anweisungen an KI-Modelle wie ChatGPT zu schreiben, damit du bessere, nützlichere und treffendere Ergebnisse bekommst.

Denn: Die Qualität deiner Eingabe bestimmt die Qualität der Ausgabe.
Garbage in, garbage out.

Beispielthema: Nachhaltiges Modelabel & Bio-Baumwolle

Damit’s konkret bleibt, arbeiten wir in diesem Workshop mit folgendem Szenario:

Du betreibst ein nachhaltiges Modelabel und möchtest einen Blogartikel schreiben lassen.
Thema: Warum Bio-Baumwolle besser ist – und worauf man beim Kauf achten sollte.
Zielgruppe: Konsumbewusste Menschen, die modisch denken, aber nachhaltig handeln wollen.

Der Mini-Workshop: So baust du den perfekten Prompt

Hier kommt dein 5-Schritte-Plan – Schritt für Schritt erklärt und jeweils mit schlechtem & gutem Beispiel, immer zum gleichen Thema.

1. Ziel klar definieren: Was willst du WIRKLICH?

Die größte Fehlerquelle: zu unkonkret. ChatGPT weiß nicht, was du meinst, wenn du’s nicht sagst.

❌ Schlecht:

„Schreib was über Bio-Baumwolle.“

✅ Gut:

„Schreibe einen Blogartikel für ein nachhaltiges Modelabel. Thema: Die Vorteile von Bio-Baumwolle im Vergleich zu konventioneller Baumwolle. Ziel: Aufklären und Vertrauen schaffen bei bewussten Konsumenten.“

Tipp: Beantworte im Kopf: Wer liest das? Was sollen die danach wissen oder tun?

2. Rolle & Ton angeben: Wer spricht? In welchem Stil?

Stell dir ChatGPT wie eine wandelbare Person vor. Sag ihr, wer sie sein soll – das hilft!

❌ Schlecht:

(Keine Angabe – der Text klingt dann beliebig oder nach Wikipedia.)

✅ Gut:

„Du bist Texter für ein nachhaltiges Modeunternehmen. Dein Stil ist freundlich, kompetent und verständlich – ohne Fachjargon. Du schreibst wie in einem Blog, der informiert, inspiriert und ein bisschen zum Schmunzeln bringt.“

Dadurch wird der Ton viel menschlicher – und passt zur Marke.

3. Kontext liefern: Was muss die KI wissen?

Je mehr Hintergrund du gibst, desto präziser wird die Antwort. ChatGPT weiß nichts über dein Label, deine Kunden oder deine Ziele – bis du’s sagst.

❌ Schlecht:

„Schreib über Bio-Baumwolle.“

✅ Gut:

„Unser Modelabel produziert Kleidung aus Bio-Baumwolle. Uns ist wichtig, auf faire Lieferketten und umweltschonende Produktion zu achten. Unsere Zielgruppe sind junge Erwachsene (25–40), die stylische Mode tragen wollen, aber bewusst konsumieren. Der Blogartikel soll zeigen, warum Bio-Baumwolle besser für Umwelt und Gesundheit ist.“

Zusatznutzen: So entsteht auch gleich ein Text, der wie DEIN Text klingt – nicht wie einer von allen.

4. Struktur & Format festlegen: Was genau brauchst du?

Die besten Inhalte bringen nichts, wenn sie im falschen Format ankommen.

❌ Schlecht:

(Einfach „schreib einen Text“ – die KI macht dann irgendwas.)

✅ Gut:

„Der Text soll eine knackige Einleitung, vier Zwischenüberschriften und einen abschließenden Absatz mit Fazit enthalten. Schreibe in kurzen Absätzen mit Beispielen. Der Artikel soll etwa 700 Wörter lang sein.“

🔧 Noch besser:

„Gliedere den Artikel wie folgt:

  1. Warum überhaupt Baumwolle ein Thema ist
  2. Was Bio-Baumwolle besonders macht
  3. Unterschiede zur konventionellen Baumwolle
  4. Worauf Konsumenten beim Kauf achten sollten
  5. Fazit mit Call-to-Action (z. B. unser Sortiment entdecken)“

Ergebnis: Der Text ist sofort nutzbar – ohne stundenlanges Nachbearbeiten.

5. Stilmittel & Extras: Was soll den Text besonders machen?

Willst du Storytelling? Humor? Bulletpoints? Zitierfähige Fakten?

❌ Schlecht:

„Einfach so runterschreiben.“

✅ Gut:

„Nutze eingängige Sprache mit Beispielen. Gerne auch Metaphern oder leichte Vergleiche (z. B. ‚konventionelle Baumwolle ist wie Fast Food – schnell, billig, aber mit Nebenwirkungen‘). Verwende kurze Sätze, um die Lesbarkeit zu erhöhen.“

👋 Alternativ kannst du auch sagen:

„Sprich Leser direkt an, als würdest du dich beim Kaffee unterhalten.“

Der fertige Prompt – alles zusammengebaut

Hier ist der vollständige Prompt für unseren Blogartikel zum Thema Bio-Baumwolle:

🧾 Beispiel-Prompt:

Du bist Texter für ein nachhaltiges Modeunternehmen. Unser Label stellt Kleidung aus Bio-Baumwolle her. Wir achten auf faire Lieferketten und umweltschonende Produktion. Unsere Zielgruppe sind junge Erwachsene (25–40), die modisch denken, aber nachhaltig kaufen möchten.

Schreibe einen Blogartikel mit etwa 700 Wörtern. Thema: „Warum Bio-Baumwolle besser ist – und worauf man beim Kauf achten sollte“.

Gliedere den Artikel in:

  1. Einleitung (Problem: konventionelle Baumwolle)
  2. Vorteile von Bio-Baumwolle
  3. Unterschiede zur konventionellen Baumwolle
  4. Einkaufstipps für Konsumenten
  5. Fazit mit Call-to-Action

Der Ton soll freundlich, verständlich und inspirierend sein – mit kurzen Absätzen, Beispielen und lockerer Sprache. Nutze gelegentlich bildhafte Vergleiche oder eine Prise Humor. Keine Fachsprache oder Buzzwords.

Prompt Engineering Checkliste

✅ Ziel & Thema klar
✅ Rolle & Stil definiert
✅ Kontext ausführlich gegeben
✅ Struktur und Textlänge festgelegt
✅ Sprachstil & Extras beschrieben

Prompt Engineering ist wie gute Kommunikation – konkret, respektvoll, zielführend

Die KI ist ein super Assistent. Je klarer du formulierst, desto weniger musst du später nacharbeiten. Und das Beste? Mit ein bisschen Übung wirst du ganz nebenbei zum echten Prompt-Profi.

Also: Schluss mit Frust-Prompts. Her mit den richtig guten Ergebnissen!

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